Wer macht die Kirmes???

“Wir machen die Kirmes!”, hallte es donnernd zurück. Und ihr habt sie wieder gut gemacht! Einmal mehr, (Kirmes)Hut ab – Respekt! Die Kirmesgesellschaft Herleshausen hat wieder ein tolles Spektakel veranstaltet, die uralte Tradition hochgehalten und den Menschen im Dorf und ihren Gästen viel Freude gemacht. Danke für euren Einsatz!

Am frühen Freitagabend wurde das Erntefest eröffnet, die Kirmes ausgegraben. Unterm Kirmesbaum am Anger trafen sich Jung und Alt bei Bratwurst und Kaltgetränken. Die Eisenbahner aus Gerstungen ließen ihr Gebläse neben Schneiders Balkon ertönen und erfreuten bis spätabends die Besucher. Sogar einen Ü80er Tisch konnte man unter dem Sonnenschutzzeltdach ausmachen, Günter Düsterwald und Uralt-Kirmesbursche Gerhard Schulz waren die Ältesten, Doktor Marsch hatte viele Fäuste abzuklatschen. Bis nach halb 2 sprudelte das Klosterbräu in der Ortsmitte.

Parallel lockte die Zeltdisco bereits die Jugend der Region nach Herleshausen. TRPZ – Lucas Deubener und Steffen Biehl legten bis in die Morgenstunden auf, mächtig schweißtreibend, klar. Die Stimmung im Zelt war nicht nur auf der Celciusskala ganz weit oben.

Zwei Musikergruppen mit ortsbekannten Blechbläsern und Schlagzeugern – danke euch allen – teilten sich das Umspielen von Haus zu Haus. Die Mittagsbewirtung auf Peters Farmer-Alm und der Abschluss am Schulz´schen Zapfhahn auf dem Goldberg sind sowieso unerreicht und auch fürs Bläserensembel immer etwas Besonderes. Die erneut tropischen Temperaturen in der Sauna auf dem Festplatz hinderten auch am Samstagabend niemanden, die Bewegung auf der Tanzfläche zu suchen. Joe Eimer und die Skrupelosen gaben Vollgas, und die sprudellosen Thekensteher mussten ihre Unterhaltungen etwas lauter gestalten oder eben auf der Tanzfläche mitmischen. Schön war´s!

Der Festgottesdienst aus der Sicht eines Posaunisten (Foto: Ralf Biehl).

Graue Vergangenheit sind die Zeiten, als im Festgottesdienst nicht einmal das Wort “Kirmes” fiel – ja, das gab es auch mal -, denn schon seit Jahren lockt nun der Sonntagvormittag zahlreiche Menschen ins frisch aufgeräumte Festzelt. Pfarrer Dietrich Wierczeyko traf mit seiner Predigt genau den Geschmack des Kirmesvolkes. Kein Wunder, hatte sie doch das Bier und das gemeinsame Feiern zum Inhalt. Applaus nach der Predigt hört man auch nicht allzu oft …

(Foto: Helmut Schmidt)

Zum Festzug folgten die örtlichen Gruppen am Sonntagnachmittag erstmals einer geänderten Strecke, die dem in den vergangenen Jahren doch deutlich gewachsenen Neubaugebiet Tribut zollte. Es ging durch den Zollstockweg ganz in die Nähe der neuen Häuser. Sehr zur Freude von Rauschenbergs Uschi, die den Festzug-Teilnehmern mit ihrem Gartenschlauch eine überraschende Abkühlung bescherte, bei über 30° C durchaus willkommen.

Das Motto “Western” war nicht nur für den örtlichen Country Club “Border Town” eine Steilvorlage. Cowboys, Colts und viele Hüte prägten das Straßenbild, und unabhängig voneinander wurde der Geist von Old Schmetterhand gleichzeitig von Volleyballern und Tischtennisspielern beschworen. Lag ja quasi auf der Hand. Der Festzug bot viele Motive, die noch in einer eigenen Galerie zu Ehren kommen werden. Unser TSV, der mit allen Abteilungen vertreten war, versammelte seine Teilnehmer im Anschluss noch zu einem Gruppenbild, das zwar von den Lichtverhältnissen nicht ideal, wohl aber vom Umfang her beeindruckend war.

TSV- und HNU-Mitglieder nach dem Festzug (Fotos: awy).

Eine Riesen-Kuchentafel im Festzelt lud im Anschluss zum Verweilen ein, vom Bier hatten wir ja bereits gesprochen und Pommes werden sowieso überbewertet. Zum gelungenen Nachmittag und Abend im Zelt trugen ganz besonders auch die Musiker von BrassVegas bei, die sich quer durch alle Musikrichtungen spielten und großartig ankamen. Am Abend durften sie kaum die Bühne verlassen – spitzenmäßig!

Auch die Kirmesmädels wurden gefeiert, als sie am Samstagabend und am Sonntagnachmittag tänzerisches Talent bewiesen und zu einigen Hits über die Dielen fegten – voll im Takt natürlich. Gleiches galt für die Free Line Dance-Gruppe aus dem Ringgau, deren Darbietung noch mal das Motto des Tages unterstrich.

Frühschoppen am Montag (Foto: Ralf Biehl)

Mit dem Frühschoppen am Montag zur Musik der Eichenberger, die einen früheren Lerchberger aus Wommen unter den Trompetern hatten (auf der Bühne rechts), gingen die Kirmesfeiertage am Montag zünftig zu Ende, wie immer übergangslos mit einem Spätschoppen bis in die Nacht zum Dienstag. Klares Fazit: Der Kirmesbrauch lebt weiter – und wie …

Alles hat ein Ende … wie immer am heutigen Dienstag (Foto: Ralf Biehl).

Auch Reporter-Urgestein Harry Triller war am Sonntag für die WR vor Ort und widmete unser´m Michi, vor kurzem 40 Jahre alt geworden, die Überschrift …

Aus der Werra-Rundschau vom 22.8.23

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