Das ist Fußball … Oder: “Wir haben auch schon oft genug Pech gehabt, warum sollen wir heute nicht mal Glück haben?” Die meisten Zuschauer konnten kaum glauben, was sich in den Schlussminuten auf dem Herleshäuser Sportplatz abspielte. Ein beinahe schon verloren geglaubtes Spiel wendete sich noch zugunsten der Hausherren.
In der ersten Spielhälfte stellten die rot gekleideten Gäste ganz klar das gefährlicher Team. Bei der SG merkte man deutlich, dass doch etliche Stammkräfte fehlten. Insbesondere die Ideen des erkrankten Spielgestalters Niklas Wittich wurden vermisst. Eine klare Linie im Spiel nach vorne war nur selten zu erkennen. Waldkappel ging in der 30. Minute durch Wolf-Dieter Schulz mit 1:0 in Führung. H/N/U-Keeper Paul Kiesewetter vereitelte weitere gute Chancen. Die Pausenführung war hochverdient.
In Hälfte 2 legte die Hartmann-Schlenz-Truppe dann eine andere Einstellung an den Tag. Während Waldkappel die knappe Führung zu verwalten schien, starteten die Einheimischen endlich mal ein paar Angriffe, die diesen Namen auch verdient hatten. Ein ums anderen Mal wurde es spannend vor dem “Schwimmbad-Tor”. Eine Großchance bot sich Marcel Weishaar, der den Ball über den herauseilenden Gästetorwart heben wollte, doch in ihm seinen Meister fand. Nico Wilhelm kam mit der Hand noch an den Ball und verhinderte den Ausgleich.
Die nächste gute Gelegenheit: Zwei gegen eins, Marcel Berger schafft es in diesem Moment aber nicht, den besser postierten Vornamensvetter (links) einzusetzen. Dem 1:1 kam man in dieser Phase schon sehr nahe. Als dann Waldkappel in der 69. Spielminute allerdings die 2:0-Führung gelang, wiederum durch Wolf-Dieter Schulz, dachten viele, die Messe sei gelesen. Eine Fehleinschätzung, denn die SG gab nicht auf und spielte weiter nach vorne. Und irgendwie, leider auf den Fotos nicht genau zu erkennen, lag der Ball dann auf einmal doch noch im Gästegehäuse. Torschütze: Bjarne Pankow, der unermüdlich im Mittelfeld rackerte.
Also noch mal alles nach vorne. Der Ausgleich schien auf einmal wieder möglich. Marcel Berger war auf der rechten Seite kaum zu halten. Ein ständiger Unruheherd, wie man es in der Reportersprache gerne beschreibt. Und als Lukas Wetterau, der in der Schlussphase längst wieder in den Angriff gewechselt war, den jungen Flügelflitzer mustergültig bediente, setzte Marcel sich perfekt durch und traf doch noch zum Ausgleich.
2:2 in der 88. Spielminute, wer hätte das gedacht? Doch es kam noch besser. Wenig später, man schrieb bereits die Schlussminute, landete ein Querschläger, wie auch immer, erneut vor den Füßen des Youngsters, der auf dem direkten Weg zum Tor war und erneut keine Nerven bewies. Eiskalt legte er das Ding ins Netz und markierte damit den umjubelten 3:2-Endstand. Das ist Fußball. Eine gute Mannschaftsleistung in der zweiten Hälfte wurde am Ende noch mit drei Punkten belohnt, auf jeden Fall ein Sieg für die Moral. Herzlichen Glückwunsch! Pech für die Gäste aus Waldkappel: Etwas mehr Aufmerksamkeit in den Schlussminuten und die Tabelle hätte ein anderes Bild gehabt …
Ein Gedanke zu “Fußball: Erste dreht das Spiel in der Schlussphase”