Fachwerkpfad eröffnet

Im noch jungen Jubiläumsjahr wurde bereits ein wichtiges Projekt an den Start gebracht, das über das Festjahr hinaus eine dauerhafte Wirkung haben soll. 

Anette Wetterau, Leiterin des Arbeitskreises “Stehender Festzug”, berichtet:

Im Frühjahr werden es drei Jahre, dass sich Interessierte für den Arbeitskreis Stehender Festzug das erste Mal trafen, um ihren Ideen freien Lauf zu lassen. Zunächst sind wir von Station zu Station durch das Dorf gezogen und haben die Geschichte aufgespürt und Geschichten auf uns wirken lassen. Im Festausschuss wurde der Name unseres Stehenden Festzuges kreiert: Lebendige Dorfgeschichte(n). Es ist eine Herausforderung, was wir entdeckt haben, lebendig werden zu lassen.

Drei Schwerpunkte setzten wir uns für unsere Arbeit: Alleinstellungsmerkmale – Begegnung– Nachhaltigkeit.

Ein Alleinstellungsmerkmal unseres Ortes sind die Fachwerkhäuser. Deren Geschichte aufzuarbeiten, verschaffte uns Respekt. Wer konnte uns den Inhalt näherbringen?

Ein Leitspruch für uns ist: Wer will, findet Wege, wer nicht will, der findet Gründe. Wir wollten und fingen an, einen Weg zu suchen und fanden ihn auch bald. Klaus Gogler kannte die Fachwerkjournalistin Diana Wetzestein aus Wanfried und bat sie, nach Herleshausen zu kommen, um uns die einzelnen Häuser zu erklären. Es war Karsamstag 2017, als wir staunten, welche Geschichte und Geschichten in unseren Fachwerkhäusern stecken. Wir hatten Feuer gefangen, mussten aber bald einen weiteren Weg suchen, nämlich die Finanzierung. Die Lösung hieß Sparkassenstiftung; hierzu hatte ich bereits im Herbst 2016 Kontakt aufgenommen und konnte nun ein passendes Projekt präsentieren. Die Sparkassenstiftung hat sich als Aufgabe gestellt, ehrenamtliches Engagement im kulturellen Bereich zu fördern.

Da unsere Fachwerkhäuser sowohl Geschichte repräsentieren als auch einmalige Geschichten erzählen, spannen wir bei einem weiteren Treffen die Idee, einen Fachwerkpfad in Herleshausen zu initiieren, wo Fachwerk-Exponate exemplarisch beleuchtet werden. Diana Wetzestein traf die Auswahl aus den verschiedenen Zeitepochen, an denen man Besonderheiten aufzeigen kann: Häuser aus dem Hainertor, der Sackgasse, Lauchröder Straße, Bahnhofstraße, Hintergasse, Borngasse, dem Goldgraben als Straßenensemble, der Waldstraße und am Anger. Bis jetzt gaben uns alle angesprochenen Hausbesitzer ihr Einverständnis und halfen bei der Aufarbeitung. – Vielen Dank für die Unterstützung!

Mit Hilfe der Sparkassenstiftung können zunächst elf Informationstafeln erstellt werden. Wir werden die Tafeln nicht durchnummerieren, da wir hoffen, die Anzahl durch freiwillige Spenden noch zu erhöhen.

In drei Abschnitte ist der Informationstext gegliedert: Geschichte, Fachwerk und ein besonderes Thema. Bilder verdeutlichen das Gelesene. Farblich sind die Tafeln auf das jeweilige Fachwerkhaus abgestimmt, denn das war früher durchaus lebhaft und farbenfroh.

Die ersten drei Tafeln hängen nun in der Lauchröder Straße (Thema: Floßholz), in der Borngasse (Thema: Der Zimmermann) und in der Waldstraße (Thema: Forstordnung und Nachhaltigkeit). Bald gibt es die vierte Tafel in der Sackgasse, wo Sie neben der Fachwerkerklärung erfahren werden, welche Bedeutung die Sandsteingravur JHB 1724 hat. Die fünfte Tafel in der Hintergasse informiert über Fachwerk und den Wagenbauer und die sechste in der Bahnhofstraße über einen Schutzbrief und die Entstehung des Namens Neuhaus.

Lauchröderstr. 14

Eröffnung des Fachwerkpfades

Am 17. Januar 2019 konnten wir vor dem Vorstandsmitglied der Sparkasse Werra-Meißner, Herrn Semmel, und Frau Stöber von der Sparkassenstiftung sowie Frau Strauß in einer Pressekonferenz den entstehenden Fachwerkpfad lebendig werden lassen. Frau Wetzestein führte in ihrer Präsentation fachkundig durch die Geschichte des Fachwerks in unserem Ortes und weckte dabei die Neugier. Dr. Marsch, angesteckt von der Idee des Fachwerkpfades, konnte schon seine eigenen Haustafeln, ebenso erarbeitet von Frau Wetzestein, vorstellen.

Die Gäste aus Eschwege waren begeistert von dem ehrenamtlichen Engagement in unserer Gemeinde, das durch die entsprechende Antragstellung durch den Werratalverein Zweigverein Südringgau als gemeinnütziger Verein unterstützt wurde.

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Auftakt in der Lauchröder Straße: (v.l.) Anna-Lena Göpel, Anette Wetterau, Klaus Gogler, Diana Wetzestein, Andrea Stöber (Sparkassen Stiftung), Dorothee Göpel, Marc Semmel (Vorstand Sparkasse Werra-Meißner), Helmut Schmidt und Lars Böckmann.

Der Arbeitskreis Stehender Festzug freut sich über das erste gelungene Projekt, das genau der ursprünglich festgelegten Zielsetzung entspricht. Alleinstellungsmerkmale herausarbeiten – Begegnung ermöglichen – Nachhaltigkeit erreichen.

Machen Sie sich auf den Weg und tauchen Sie ein in das alte Herleshausen; Sie werden ins Gespräch kommen.

Anette Wetterau

Hier geht´s zum Bericht der Werra-Rundschau

Fotos Klaus Gogler

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