Dart: War das die letzte Chance?

TSV II gegen DC Cornberg 3

Der vorletzte Spieltag der NHDL Ost 1 stand an, bevor es in die Endrunden geht.
Unsere 2. Mannschaft bekam es am Freitagabend mit dem DC aus Cornberg zu tun. Die Ausgangssituation konnte wohl kaum identischer sein: Exakt gleiche Punktzahl bei exakt gleichen Satzgewinnen! Und das nach 8 Spieltagen. Der Sieger dieser Partie wird wohl noch die Chance auf die Aufstiegsrunde bekommen, vorausgesetzt der direkte Konkurrent aus Sontra wird seiner Außenseiterrolle in den letzten beiden Spielen gerecht.
Das Hinspiel konnte unsere Zweite in Cornberg mit 8:4 gewinnen, man weiß also, wie man den DC bezwingen kann.

Teamchef Thomas Wanka wusste um die Wichtigkeit dieser Partie, weshalb er vor allem in den Einzelspielen voll und ganz auf die jungen Spieler setzte, welche sowohl im Training, als auch in den Spielen immer wieder überzeugen.
So war es auch diesmal keine Überraschung, dass der wohl stärkste Spieler des TSV II, Lorenz Gisselmann, auf Position 1 gesetzt war. Das erste Spiel am Abend konnte er gegen den sehr starken Patrick Graf aus Cornberg mit 2:1 gewinnen. Er überzeugte in diesem Match vor allem mit schnellen Treffern auf die Doppelfelder, aber auch insgesamt war es ein klasse Auftritt. Obwohl der Cornberger das 1:1 mit einem 109-Highfinish holen konnte, war Lorenz am Ende mit einem 55er-Durschnitt der verdiente Sieger.
Währenddessen zog Moritz Wanka in einer umkämpften, knappen Partie den Kürzeren. Er machte ein gutes Spiel, doch wurde am Ende etwas zu nachlässig auf die Doppelfelder. Sein Gegner war dahingehend etwas abgezockter und holte den 1:1 Ausgleich.

Moritz Wanka (TSV II) beim Wurf

Das dritte und vierte Match bestritten auf Seiten des TSV Mathis Gisselmann und Nils Helmerich. Beide gerieten mit 0:1 in Rückstand, Mathis Gegner’ brauchte für 208 Punkte Rest lediglich 6 Darts (140 – 68 Checkout). Die Cornberger machten also ordentlich Druck – in nahezu jeder Situation stand man unter Stress.
Mit diesem Stress konnten sie allerdings sehr gut umgehen, beide glichen zum 1:1 aus. Vor allem Nils spielte sehr gute Darts mit immer wieder hohen Aufnahmen, bei denen sein Gegner nicht hinterher kam.
Das Momentum war auf Herleshäuser Seite, aber jeder Spieler, jeder anwesende Fan fieberte mit.
Mathis machte es vor: Er beendete das dritte Match über die unbeliebte Doppel-5 zur 2:1 Führung. Und Nils? Auch er stand mittlerweile weit im Checkout-Bereich, nämlich auf der Doppel-3, ein ebenso “gehasstes” Doppel. Auch in Leg 3 lief er seinem Gegner davon. Dieser brachte Nils allerdings nochmal kräftig zum Durchatmen, nachdem er fast 101 Punkte auschecken konnte. Nils zeigte sich unbeeindruckt und machte mit der direkt darauffolgenden Aufnahme auf der Doppel-3 aus. 3:1 für Herleshausen.

Die vier Spieler des TSV II, die die ersten Einzel spielten, wurden von Kapitän Wanka auch für die anderen vier Einzel aufgestellt. Er hatte sehr großes Vertrauen in seine Schützlinge.
So begannen Lorenz Gisselmann und Moritz Wanka das “zweite Drittel”. Nur die Gegner wurden vertauscht: Lorenz bekam es mit Moritz’ Gegner vorherigem Gegner zu tun, andersrum genauso.
Auch die Ergebnisse dieser beiden Spiele sind sehr ähnlich im Vergleich zu ihren ersten Partien des Abends. Nun konnte Moritz das Spiel für sich entscheiden und Lorenz traf im entscheidenden Moment das Doppel nicht. Moritz wirkte viel ruhiger als in seinem ersten Match und ging als verdienter Sieger aus Spiel 6. Er konterte eine 180 seines Gegners mit 139 Punkten, wodurch er immer für Druck sorgen konnte.
Nach sechs Einzeln führte der TSV II also mit 4:2.
Nach einer langen Siegessträhne verlor Lorenz wieder mal ein Spiel, leider zu einem recht ungünstigen Zeitpunkt. Sein Bruder Mathis machte es besser. Als Einziger konnte er seine beiden Einzelspiele gewinnen, nachdem er im 7. Spiel des Abends einen Rückstand drehen konnte und für die 5:2-Führung sorgte.
Im letzten Einzel wollte Nils Helmerich das Unentschieden sichern, welches vermutlich trotzdem zu wenig gewesen wäre. Sein Spiel war auf beiden Seiten von vielen Fehlern auf Doppel geprägt – mit dem glücklicheren Ende für den DC aus Cornberg. Mit einer 5:3-Führung ging es in die Doppel.

180 – die höchstmögliche Punktzahl fiel auch an diesem Abend

Zwei Siege aus den Doppeln mussten her, um die Chance an der Teilnahme zur Aufstiegsrunde aufrecht zu erhalten. Zunächst ging es gut los: Die beiden Gisselmänner Brüder spielten wie gewohnt ein Doppel zusammen. Im ersten Leg zeigten beide eine super Leistung und gingen verdient in Führung. Danach begann die Aufholjagd des DC Cornberg. Wie ausgewechselt spielten sie, gefühlt mit jeder Aufnahme war ein Dart im Triple, Doppelfelder wurden kaum noch verfehlt. Mit so einer Spielweise kann man nur sehr schwer zurecht kommen. Die Gisselmänner spielten nicht schlecht, im Gegenteil. Aber der DC spielte einfach zu stark und drehte das erste Doppel zugunsten ihrerseits zum Anschluss. 5:4.
Das Momentum war nun auf Cornberger Seite. Moritz Wanka und Nils Helmerich hatten im ersten Leg des zweiten Doppels bereits einige Darts auf Doppel liegen lassen, bevor Christian Wagner 108 Punkte über Triple 20 – 8 – Doppel 20 checkte. Ein herber Rückschlag für den TSV II. Das Spiel glitt immer mehr aus den Händen unserer Jungs und Männer. Im zweiten Leg lief dann nicht mehr viel zusammen und der DC spielte munter weiter. Am Ende des Matches auch verdient (52er Durchschnitt von Cornberg), aber trotzdem hätte das Spiel auch in die andere Richtung schwenken können, vielleicht sogar müssen.

Um jetzt noch eine reelle Chance auf die Aufstiegsrunde zu haben, mussten die letzten beiden Doppel gewonnen werden. Leichter gesagt, als getan. Man tat sich zunehmend schwerer, der Druck wurde schließlich nicht weniger, im Gegenteil.
Cornberg konnte damit viel besser umgehen, allen voran ihr Kapitän Christian “Tutti” Wagner. Das war wohl sein Abend. Über weite Strecken traf er die Doppel mit dem ersten oder zweiten Dart – diese starke Leistung musste der TSV an diesem Abend anerkennen. Er war es auch im dritten Doppel, der beide Legs für Cornberg beendete. Lorenz Gisselmanns Ausgleich zum 1:1 und Florian Nieblings Matchdart auf Doppel 11, welcher Millimeter das Ziel verfehlte, reichten nicht aus. Wieder machte es der Cornberger Teamchef mit dem ersten Dart. Bei solchen Doppelquoten helfen selbst viele Tripletreffer nicht, welche auf Seiten des TSV mehrfach fielen.
Ein Sieg konnte also nicht mehr erreicht werden, Cornberg gewann nun vier Spiele in Folge. Auch Moritz und Thomas Wanka mussten sich im letzten Spiel des Abends geschlagen geben. Obwohl Moritz über die
Doppel 6 zum 1:0 checkte, reichte es einfach nicht mehr zu einem Matchgewinn. Wieder ließen beide Mannschaften einige Darts auf Doppel liegen – die Cornberger allerdings einen Dart weniger. Bis zum Checken spielten die beiden Wankas ein gutes Match, was allerdings ohne konstante Doppeltreffer eher selten gewonnen werden kann.

Fazit: Nach einem super Start und einer komfortablen Führung konnte der TSV II den Schritt über die Ziellinie nicht gehen. Ein 5:2 wird aus der Hand gegeben, ein ausgeglichenes Match wird am Ende unglücklich durch fünf Niederlagen in Folge verloren. An den Aufstieg ist leider kaum noch zu denken, möglich ist er dennoch. Dafür muss allerdings ein Sieg gegen den Spitzenreiter aus Diemerode, sowie eine Niederlage der Cornberger gegen das Schlusslicht aus Sontra (Team X) und Schützenhilfe des TSV I gegen die Husarendarter 4 her. Aber: Möglich ist ALLES! Die Köpfe werden nicht hängen gelassen und es wird weiter, wie jeden Donnerstag, fleißig trainiert.

Der TSV Herleshausen bedankt sich bei dem DC Cornberg für den – trotz der Niederlage – schönen Abend und freut sich auf ein Wiedersehen.

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