Gottesdienst im Zeichen des vergangenen Jahres

von Anette Wetterau

Und damit rief der Altjahresabendgottesdienst in der Herleshäuser Burgkirche noch mal das zu Ende gehende Jubiläumsjahr in Erinnerung. Herles1000 und die besonderen Erlebnisse, die für viele Herleshäuser damit verbunden sind, gehören fest zum Rückblick auf 2019. Pfarrerin Marita Fehr und Lektorin Ute Göpel beschäftigten sich außerdem mit den beiden Jahreslosungen.

2019:
“Suche Frieden und jage ihm nach!” (Psalm 34,15)

2020:
“Ich glaube: hilf meinem Unglauben!” (Markus 9,24)

Es war für längere Zeit der letzte Gottesdienst in der Burgkirche St. Batholomäus, denn ab Januar beginnen die Innenrenovierungsarbeiten, die voraussichtlich mindestens ein Jahr dauern werden. Ab 1. Januar nimmt dann das Großkirchspiel Herleshausen seine Arbeit auf. In ihm sind nun erstmals auch kirchlich alle Ortsteile der Großgemeinde Herleshausen zusammengeschlossen. Zum Bericht der Werra-Rundschau vom 29.12.19: “Historisches zum 1. Januar”

Im letzten Gottesdienst 2019 zogen zwei direkt an den Jubiläumsfeierlichkeiten beteiligte Herleshäuserinnen ein persönliches Fazit der Ereignisse rund um die runde Zahl.

Ingrid Baum für den Arbeitskreis Stehender Festzug:
“Ein Spruch von Mutter Teresa: Wir können keine großen Dinge vollbringen –  nur kleine  – aber diese mit großer Liebe!
Diese zwei  Zeilen des Sicherheitskonzeptes für den stehenden Festzug waren richtig und wichtig. Viele Dinge an vielen Orten mit viel Engagement und Liebe. So füllten wir unser Dorf – die Festmeile – mit Leben von gestern, heute und morgen. Ab 2016 haben wir Orte, Plätze und Häuser besucht, uns  von ihrem Flair inspirieren  lassen, die Eindrücke, Gedanken und Ideen gesammelt, sortiert und gewichtet. Es wurden keine Ideen  aufgegeben, allenfalls einiges angepasst oder  umgestaltet.

Wir haben uns vorgestellt auf dem Werra-Meissner-Tag, beim RP in Kassel und  dem Hessentag. Es sollte nicht nur ein Fest für einen Tag sein, es sollten auch einige Dinge nachhaltig gestaltet werden, wie z. B. die Krippenfiguren, die Fachwerks- und Erinnerungstafeln sowie der Gedenkstein an der Lauchröder Brücke. Es wurden viele offene Ohren und sehr fleißige Hände gefunden, die lange vor und am 2. Juni alle tatkräftig geholfen haben.

An dem wolkenlosen, heißen Sommer-Sonntag haben wir ein wunderschönes Fest mit vielen Gästen aus allen Himmelsrichtungen erlebt. Jeder Besucher konnte sich ganz individuell ansehen, was ihn interessierte und es kam zu guten Gesprächen. Der Tag verlief harmonisch und beeindruckend. Das hat uns sehr erfreut und am Ende dankbar gemacht.

D A N K E möchte ich heute hier sagen. DANKE –  ohne Namen, denn ich könnte sie nicht alle aufzählen. Das Dorf war an diesem Tag wie auch bei allen anderen Festen, Feiern, Aufführungen, Wanderungen und den musikalischen Veranstaltungen – ein Team! Ich hoffe, dass der entstandene Teamgeist an vielen Stellen erhalten bleibt. Es hat viel Freude bereitet, gemeinsam etwa zu bewegen. Es war für mich persönlich ein Lebenszeitfenster, das man nicht wiederholen kann und es hat jeden von uns um einige  Erfahrungen reicher gemacht.

Am Abend vor einem neuen Jahrzehnt möchte  ich mit den Worten von Oskar Stock enden: Alles wird gut, du brauchst nur etwas Mut und Hoffnung auch zugleich. Der Glaube macht dich reich. Die Liebe schenkt Vertrauen, verstehe auf Gott zu bauen. Der helfend dich erhören tut, A L L E S  war und wird gut.

Wir wünschen ALLEN ein frohes, gesundes neues Jahr 2020.”

Pfarrerin Marita Fehr (l.) und Ingrid Baum

Sabine Heinz von den “Werralöwen”:
“Als mich Marita Fehr bat, kurz zu sagen, was das Bedeutenste für mich persönlich am Festjahr war, kam mir natürlich zuerst: “Legenden vom Leben” in den Kopf, unser “Festspiel für Kaiserin Kunigunde und tausend Jahre Herleshausen”, an dem du ja, liebe Marita, mitgewirkt hast. Danke! Danke auch für die vielfältig erfahrene Unterstützung, z. B. für die Bereitstellung des Probenraums und vieles mehr!

Aber überdacht sind es die Erinnerungen, die all die ausnahmslos großartigen Festveranstaltungen in mir hervorgerufen haben. Das ist auch nicht verwunderlich; haben wir doch auch 30 Jahre Mauerfall und 30 Jahre Brückenfest an der Lauchröder Brücke gefeiert. Erinnerungen habe ich an ganz bestimmte Begebenheiten, aber auch an liebe Menschen, die nicht mehr mit uns feiern konnten. Das heißt für mich: dankbar sein für das Erlebte!

Bedeutsam ist für mich ebenfalls, dass man sich freuen kann: sich freuen können und miteinander feiern können trotz eventueller Ressentiments und trotz des Päckchens, das wohl jeder von uns zu tragen hat. Das heißt für mich: freudig weiterarbeiten – jeder an seinem Projekt – freudig immer weiter machen! Ich habe mich in diesem Jahr auch gefreut über aufgefrischte alte Bekanntschaften und neu geschlossene Freundschaften. Meine besondere Freundschaft ist die, die über den Gräbern des Russenfriedhofs begann, mit Aleksandre Abesadze, der mich in diesem Jahr in seine Heimat nach Georgien eingeladen hat. Was für eine Freude!

Und hoffen können ist bedeutsam: ich hoffe, dass ich – mit Gottes Hilfe – besser machen kann, was besser zu machen ist und dass bleibt und weitergeht, was gut war. Theater, Erinnerung, Dankbarkeit, Freude und Hoffnung haben mein persönliches Festjahr geprägt.

In diesem Sinne wünsche ich allen einen guten Rutsch und das Beste für 2020!”

Marita Fehr, Ingrid Baum und Sabine Heinz (v.l.)

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