Dieser Platz wird ja eigentlich nicht beworben. Trotzdem finden regelmäßig Wanderer oder Bergradler den Weg hinauf auf den Kielforst, um kurz innezuhalten und die Aussicht zu genießen. Direkt an der Grenze von Hessen und Thüringen gelegen, blickt man von dort ins ebenfalls hessisch-thüringisch geteilte Werratal und in die ferne Landschaft flussaufwärts zu den ersten Ausläufern der Rhön. Der Kaliberg bei Heringen dient der Orientierung. An manchen Tagen ist die Aussicht einfach grandios.
Vor nun bald acht Jahren hat der Herleshäuser Männertreff um Pfarrer Dr. Manfred Gerland dort ein großes Holzkreuz und zwei Bänke aufgestellt. Man erreicht diesen Platz fast ausschließlich durch Muskelkraft. Die Emporkömmlinge finden ihren ganz eigenen Bezug zu Ort und Moment. Davon künden die zahlreichen Einträge im Gipfelbuch.
Und ein solcher Eintrag eines Herleshäuser Paares wurde nun sogar zum Inhalt einer Morgenglosse in der Thüringer Allgemeine. Jensen Zlotowicz hat ihn bei einer Maitour von Pferdsdorf auf den Kielforst entdeckt und an seine Leser weitergegeben:
Thüringer Allgemeine, 21./22. Mai 2020
Die Herleshäuser können sich natürlich denken, von welchem Hochzeitspaar hier die Rede ist. Anneliese und Erhard Baum aus der “Froschkutten” haben insbesondere auch im vergangenen Jahr viele, viele Stunden Arbeit ins 1000er Fest gesteckt. Herzlichen Dank an euch beide!
Und wer wissen möchte, welchen lesenswerten Eintrag Jensen Zlotowicz am 18. Mai im Gipfelbuch hinterlassen hat, sollte selber mal hinaufklettern. Der Weg und der besondere Ort lohnen sich aus vielerlei Gründen …
Warum Franzosenkopf?
In den Jahren 1915 bis 1918 mussten französische Kriegsgefangene den Wald am Kielforst roden und neu anpflanzen. Helmut Schmidt hat dies auf einem Bildausschnitt von 1938 dargestellt: