Fußball: D-Jugend mit zwei Siegen und die allgemeine Problematik im Jugendfußball

Die D-Jugend der JSG H/N/U freut sich über zwei Siege in der Meisterschaft und im Pokal.

JSG H/N/U – JSG Sontra/Wichmannshsn./Wehretal/Pfaffenbachtal II 5:4

Im Meisterschaftsspiel gegen die JSG Sontra/Wichmannshausen/Wehretal/Pfaffenbachtal II konnte die D-Jugend einen schmeichelhaften 5:4 Sieg einfahren.

Die JSG HNU kam besser ins Spiel und ging schnell mit 2:0-Toren in Führung. Weitere Großchancen wurden danach leichtfertig vergeben. Nach dem Anschlusstreffer des Gegners erzielten wir wieder zwei Treffer zur verdienten 4:1-Halbzeit-Führung.

Im zweiten Abschnitt dann ein ganz anderes Bild. Die Spielgemeinschaft aus Sontra wurde immer stärker und kam zum 2:4. Praktisch im Gegenzug aber das 5:2 durch Max Kirschner. Wie wichtig dieser Treffer für uns war, zeigte der weitere Spielverlauf. Die JSG HNU war nur noch mit der Verteidigung beschäftigt und konnte zwei weitere Treffer nicht verhindern. Am Ende ein glücklicher Sieg, denn ein Remis wäre gerechter gewesen.

Torschützen für die JSG HNU: 2x Manuel Berger, 2x Mershid Othmann und 1x Max Kirschner.

Pokalspiel: JSG HNU – JSG Wanfried/FSA 6:5

Vier Tage später kam es zum Pokalspiel gegen die JSG Wanfried/FSA. Hier ein ganz anderes Spiel. Unsere Mannschaft verschlief die ersten zehn Minuten und man lag mit 0:2 zurück. Ab jetzt drehte unser Goalgetter Manuel Berger auf, denn er erzielte 4 Treffer in Folge. Den 5:2-Pausenstand markierte Max Kirschner. Nach der Pause verkürzte der Gast zum 3:5, doch als das 6:3 wiederum durch Manuel Berger fiel, schien die Partie entschieden. Trainer Gerhard Biehl wechselte nun die Leistungsträger aus, um auch den Spielern, die nicht so oft zum Einsatz kommen, Spielzeiten zu gewähren. Die Gäste konnten noch zum 5:6 verkürzen, aber der Pokalsieg war am Ende nicht gefährdet.

In beiden Spielen konnte man eine geschlossene Mannschaftsleistung sehen. Lob für unseren Abwehrchef Joshua Braun und den E-Jugendlichen Feldspieler Jan Bergmann, der in der D-Jugend im Tor spielt, beide waren neben den Torschützen die Sieggaranten.

Problematik im Jugendbereich

Erfreulicherweise konnte nach der Pandemie auch der Jugendfußball im Südringgau und Ulfetal einen großen Zulauf verzeichnen. In der Bambini-Mannschaft blieben 5 Spieler, aber die Betreuer Florian Burow und Steffen Bauer konnten schon wieder 7 Neuzugänge begrüßen. Bei der F-Jugend stehen den Betreuern Heino Reif und Raphael Schiel 15 Spieler zur Verfügung. Die E-Jugend, betreut von Carsten Deist und Volkhardt Heyn, ist mit 16 Spielern gemeldet. In der D-Jugend kann Gerhard Biehl auf 11 Spieler bauen.

Die C-Jugend spielt ab dieser Saison mit dem TSV Netra in einer erweiterten Spielgemeinschaft. Hier wurden zwei Großfeldmannschaften gemeldet. Achtzehn Spieler*innen sind bei der SG HNU zu Hause, betreut werden sie von Lothar Bierschenk, Achim Wilutzky und Michael Schneider.

Alles Bestens? Bei weitem nicht!

Der Jugendfußball ist im Werra-Meißner-Kreis auf dem absteigenden Ast. Die Spielgemeinschaften werden immer größer, und wenn man bedenkt, dass es im Altkreis Witzenhausen nur noch drei JSG`en gibt, kann man sich das Vereinssterben schon jetzt Ausmalen. Des Weiteren melden die Vereine Mannschaften und ziehen diese aber nach ein, zwei Spielen wieder zurück.

Vor der Serie werden Spielpläne herausgegeben, die schon vor Serienbeginn Makulatur sind.

In der E-Jugend wurden von vier Spielen drei abgesagt oder verlegt.

Bei der D-Jugend ist es noch krasser, von sechs angesetzten Spielen musste ich fünf auf Wunsch des Gegners verlegen.

Wir stellen in der D-Jugend einen E-Jugendspieler ins Tor, wir lassen Kinder spielen, die eigentlich bei weitem noch nicht das Niveau haben, dort zu spielen. Wir fahren mit der E-Jugend nach Kammerbach (8 Spieler) und nehmen zwei F-Jugendliche mit. Wir versuchen alle Spiele durchzuziehen!

Bei vielen Vereinen habe ich das Gefühl, wenn der „beste Mann“ fehlt, wird verschoben. Sie gehen nur auf Erfolg und erkennen nicht, dass dies ein Fehler ist!

Über vierzig Jahre betreue ich Jugendmannschaften und habe noch keine Meisterschaft errungen. Ich achte auf Zusammenhalt, Opferbereitschaft, auch in anderen Mannschaften auszuhelfen, und aus Liebe zum Verein. Egal, welches Kind bereit ist zu trainieren und zu spielen, es spielt auch.

Ganz so verkehrt kann diese „Maxime“ nicht sein, denn seit über neun Jahren stellt die SG HNU erfolgreich drei Seniorenmannschaften. Besetzt zu 95 % aus Eigengewächsen, die ohne Geldleistung ihrem Hobby frönen.

Mein Fazit:
Wenn die Oberen im Fußball nicht bald aufwachen, dann geht der Amateurfußball unter. Wir brauchen keine neuen Spielformen oder wissenschaftliche Trainingserkenntnisse, der Jugendfußball muss im ländlichen Raum dringend reformiert werden!

-Gerhard Biehl-

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