Zu einem Flussgottesdienst an der Werra hatte das Evangelische Kirchspiel Herleshausen-Nesselröden am Sonntagabend eingeladen und mehr als 80 Besucher und Besucherinnen waren gekommen. Es war ein bewegender und schöner Gottesdienst, auch weil er in einem wunderschönen Ambiente, direkt am Ufer der Werra am Bootsanleger mit Blick auf die Brandenburg stattfand. Der Posaunenchor Herleshausen intonierte den Gottesdienst feierlich mit seinem Spiel und begleitete den Gesang der Gemeinde.

Die Autorin Sandra Blume las zum ersten Mal in einem Gottesdienst aus ihrem Buch „An der Biegung des Flusses“. „Vielleicht ist es tatsächlich so“, las sie aus ihrem Buch, „dass wir uns an den Flüssen wiederfinden, dass sie Lebensadern in mehr als nur einer Hinsicht sind. Dass ihre unbekümmerten Fluten leichthin davontragen können, was uns bedrückt und beschwert“.

Ihre stimmungsvollen Naturbeschreibungen, sachbezogenen Informationen zur Werra und meditativen Texte passten ausgesprochen gut in den Gottesdienst und entfalteten das Thema, das Pfarrer Dr. Manfred Gerland einleitend vorgestellt und auf unterschiedliche Weise ausgeführt hatte: „Alles fließt“, sagte schon der griechische Philosoph Heraklit. Alles Leben, aber auch die Spiritualität und der Glaube sei ein Flussgeschehen in dem uns immer wieder Energien zu- und durch uns hindurch hin zu anderen fließen. So ist es mit der Liebe, dem Glauben und der Hoffnung. Jesus sagt: „Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wasser fließen“. Die ganze Natur ist erfüllt von den göttlichen Segenskräften und wir dürfen in diesem Flussgeschehen Segen weitergeben. So fand auch am Ende des Gottesdienstes eine Segnung der Werra statt, bei der ein mit Blumen geschmücktes Kreuz in den Fluss geschoben wurde und mit Segensworten auf die Reise geschickt wurde. Viele positive Rückmeldungen erreichten die am Gottesdienst Mitwirkenden. Sie sind Bestätigung und Ermutigung dafür, die Reihe der naturnahen Gottesdienste fortzusetzen.

-Dr. Manfred Gerland-

*Tamburaklänge an der Werra (Foto: Gerhard Danzl)*

Auch ein ganz besonderer Moment: Meditation zur Tamburamusik mit dem Blick auf den Fluss und das Rascheln des Windes im Schilf, das sich harmonisch in die Klänge fügte.