Es waren gerade sechs Wochen vergangen seit der letzten Präsentation unseres Ortes zum Schlossgartenfest anlässlich 150 Jahre RP Kassel, als sich zwölf Personen wieder aufmachten, um Herleshausen in Eschwege zum Werra-Meißner-Tag zu präsentieren. Zunächst musste unsere Ausstellung an die Kreisstadt angepasst werden.
Die Straße der frohen Herzen, verbunden mit Fotos und Schildern, wurde gezeigt. Dies ist der Fahrweg der Spätheimkehrer aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft – vom Ankunfts- und Empfangsbahnhof Herleshausen über Eschwege nach Friedland.
Weiter berichteten wir vom ersten Wegebau von Herleshausen nach Eschwege: „Hatte man in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Amtswege zu erledigen, ging man zu Fuß oder fuhr mit dem Fuhrwerk. Eine Straße gab es lange Zeit nicht, nur ein Wasserlauf diente als Weg. Dieser als Weg benutzte Graben war ohne Ortskenntnisse, ohne Vorspann und ohne zweiten Mann nicht zu befahren. Der vom Dorf Kommende musste dreimal mit der Peitsche laut knallen und konnte erst, wenn keine Antwort kam, die beschwerliche Fahrt beginnen.
1838 war der Bürgermeister dreimal zum Kurfürstlichen Kreisamt wegen des anstehenden Landwegebaus, insbesondere wegen des Weges von Herleshausen nach Netra beordert worden.
Der Landrat musste aber über ein Jahrzehnt mahnen, drängen, Strafe androhen, sich alle Mühe geben, den Zustand zu ändern. Am 8. Dezember 1845 erschien der Kreisbaumeister mit dem Landmesser, aber der Wegebau durch Schotteranlieferung durch die Bauern begann trotzdem erst 1848.
Nach dem zweiten Weltkrieg fanden die Herleshäuser in Eschwege Arbeit. Der Meisterbus brauchte noch einen Anhänger, um alle Personen nach Eschwege zu befördern. Die Mitfahrenden standen dicht gedrängt in den Gängen und wurden vom Schaffner zusätzlich zusammengeschoben, damit wirklich auch der letzte Fahrgast noch einsteigen konnte.“
Zum Tag der Deutschen Einheit wurden natürlich unser Schilderhäuschen, die Schranke und einstige Warnschilder aufgestellt, um an die unbarmherzige Teilung unseres Landes zu erinnern. Der Banner mit den Fotos von der Grenzöffnung gab gut die dankbare Freude des Neuanfangs wieder.
Fast gesunden konnte man schon, wenn man sich auf die 110 Jahre alte Wartezimmerbank aus der Praxis Dr. Marsch niederließ und vor dem Panoramabild von Herleshausen und den Fotos „Schöne Orte zum Verweilen“ innehielt.
Und weil wir ein bäuerlich christlich geprägter Ort sind, richteten wir eine Erntedankfestecke mit Erntekrone, Gemüse-Obst-Rad und Blumen ein. Natürlich durften Brot und Salz nicht fehlen. Das Brot wurde dann mit selbstgekochtem Zuckerrübensirup und Zwiebelschmalz verkostet; ebenso konnten Kuchen und herzhaftes Gebäck probiert werden. Wir wollten alle Sinne unserer Besucher ansprechen, woraus sich auch gute Gespräche ergaben.
Anneliese, in einer angepassten „Erntetracht“, und Erhard im Hessenkittel sowie unsere Teilnehmer im roten Herleshausen-T-Shirt machten abwechselnd unseren Ort über den gesamten Festplatz hin bekannt.
Ein Blick in unser Gästebuch bestätigt, dass wir unsere Besucher erreicht haben, getreu nach unseren selbst festgelegten Schwerpunkten für unser Fest: Alleinstellungsmerkmale – Gemeinschaft – Nachhaltigkeit.
„Tapfer, Herleshausen, rechtzeitige Werbung für ein großes Ereignis.“ „Wir sagen an dieser Stelle ‚Dankeschön‘ für die tolle Organisation und die vielen interessanten Fotos und Stände.“ „Danke für die Hinweise auf 1 000 Jahre Herleshausen in 2019.“ Viel Erfolg für die 1 000-Jahr-Feier.“„Ein superschöner Stand, alles perfekt, einfach wunderbar. Für die 1 000-Jahr-Feier die besten Wünsche.“
Als auch die letzten Blumen verschenkt waren, das Zelt und alle Gegenstände verpackt waren, fuhren wir glücklich und erfüllt mit unseren vollen Autos und Anhängern am Abend wieder nach Hause.
Die Präsentationen in Kassel und Eschwege sind nur kleine Bruchstücke von dem, was wir zur 1 000-Jahr-Feier in Herleshausen auf die Beine stellen wollen. Dazu brauchen wir viele Unterstützer und Mitmacher. Am Mittwochabend, 25. Oktober 2017, stellen wir unsere schon erarbeiteten Ideen im DGH den Herleshäusern (aus der Großgemeinde) vor. Bitte kommt, um euch einen Eindruck zu verschaffen.
Konstruktive Kritik nehmen wir dankbar an, aber am meisten freuen wir uns über die Umsetzung unseres Slogans auf dem Herleshausen-T-Shirt: Ich bin dabei!
Anette Wetterau / Klaus Gogler